Hangrutsch am Hirschkopf

(Weg in Rundwanderung Nr.3 beschrieben)

 

Von Salmendingen aus wird man das, was sich am 12.April 1983 am Albtrauf 1,5 km westlich vom Dreifürstenstein ereignete, als Hang- und nicht als Bergrutsch einstufen.

Auf einer Breite von 600 m und einer Mindesttiefe von 30 m (nach Angaben des Mössinger „Rutschexperten“ Armin Dieter) rutschte der einst bewaldete Steilhang am Albtrauf abwärts.

Erst Ende April kam wieder Ruhe in die gänzlich veränderte Landschaft. Nahezu zwei Millionen Kubikmeter waren auf der Salmendinger Gemarkung in Bewegung geraten und teilweise auf Mössinger Gebiet abgelagert worden. Die Gemarkungsgrenze, früher am Albtrauf, liegt nun 100 m tiefer.

 

Hauptursache des gewaltigen Naturereignisses in Baden-Württemberg ein Jahrhundertereignis waren die nachhaltigen Niederschläge im Frühjahr jenes Jahres. Allein am Vortag regnete es 45 mm. Dadurch gerieten die unterhalb des Albtraufs gelagerten Schuttmassen aus früheren Abstürzen, verstärkt durch den Druck der steil aufragenden Alpha- und Beta- Schichten des Weißjura, auf der „seifen“ artigen Ornatentonschicht des braunen Jura Zeta in Bewegung, fällten auf ihrem Weg nach unten Tausende von Bäumen und zerstörten Wald- und Wanderwege.

 

Der Rutsch hat auf Salmendinger Gemarkung eine senkrechte Steilwand hinterlassen sowie Schollenabbrüche, die auch heute noch nicht zur Ruhe gekommen sind. Immer wieder lösen sich Gesteinsbrocken, ganze Felsen brechen heraus, neue Risse entstehen und Spalten verändern sich. So ist auch heute noch beim Betreten des Rutschgeländes Vorsicht geboten.

In der weißen Wand des Jura-Gesteins nisten jetzt Kolkraben und die seltenen Wanderfalken.

 

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite von Armin Dieter http://www.alberlebnis.de