Dreifürstenstein

 

 „Dreifürstenstein“ war ursprünglich die Bezeichnung für einen Grenzstein auf dem „Scharfen Eck“. Daraus wurde ein Flurname, der die ältere Benennung des markanten Bergvorsprungs verdrängte. Der Name weist darauf hin, dass an diesem Punkt ehemals drei Herrschaftsgebiete zusammenstießen: das Fürstentum Fürstenberg, das Fürstentum Hohenzollern und das Herzogtum Württemberg, und zwar mit den Gemarkungen Salmendingen , Beuren und Belsen. Das vormals werdenbergische Oberamt des Fürstentums Fürstenberg ging 1806 im Fürstentum Hohenzollern - Sigmaringen auf, welches 1850 zum Königreich Preußen kam, so dass sich hier fortan nur noch zwei Territorien (allerdings mit immer noch drei Oberämtern begegneten): das Königreich Preußen (mit den Oberämtern Gammertingen und Hechingen) und das Königreich Württemberg (mit dem Oberamt Rottenburg). Heute haben hier zwei Landkreise mit drei Stadtgemarkungen einen gemeinsamen Eckpunkt: der Zollernalbkreis mit den Gemarkungen Burladingen - Salmendingen und Hechingen - Beuren und der Landkreis Tübingen mit der Gemarkung Mössingen - Belsen. Der Dreifürstenstein bildet mit 854 m den höchsten Punkt des Landkreises Tübingen.

Die Sage, dass sich beim Dreifürstenstein drei „Fürsten“ persönlich getroffen hätten, kam erst um 1850 auf. Einen historischen Beleg dafür gibt es nicht. Allerdings ist 1863 bezeugt, dass es neben einem dreieckigen Grenzstein mit der Jahreszahl 1663 damals noch einen runden Steintisch mit Steinbank gab. Über diesem Tisch errichtete der Schwäbische Albverein mit Unterstützung der Gemeinden eine Blockhütte, die am 21.August 1892 mit der ersten Gauversammlung des Zollergaus eingeweiht wurde. Die entsprechenden Wanderwege waren schon vorher angelegt worden. Während der Zeit des ersten Weltkriegs wurde die Hütte niedergebrannt, der Tisch zerstört. Eine zweite Hütte wurde am 15.Mai 1927 eingeweiht. Die am 1.Mai 1978 der Öffentlichkeit übergebene Orientierungstafel neben der Hütte erinnert in dieser Form mit den drei Wappen am dreieckigen Fuß an den ehemaligen Steintisch. 2004 wurde die Hütte von den Ortsgruppen Salmendingen, Mössingen und Schlatt erneuert, mit einer Informationstafel versehen und mit Fenstern ausgestattet. Beim Dreifürstensteinfest am 25. Juli 2004 kamen bei herrlichem Wetter 1.500 Besucher und feierten das Werk. Höhepunkt war die Aufführung eines historischen Spiels, bei dem sich die drei Fürsten von Fürstenberg, Hohenzollern-Hechingen und Württemberg trafen.